…mir sagte mal jemand vor noch gar nicht all zu langer Zeit, dass das was ich durchmachte, auch mit diesen Worten zu beschreiben wäre, „Auferstanden aus Ruinen“, aber das erinnert mich dann immer auch an das Lied mit dieser Zeile^^ … Ja wer mich gesehen hat im Jahr 2016, kann dies bestättigen das ich eine wandelde Ruine war, eine Hülle wo das Leben ausgelaufen ist ….. Ein Katze hat bekanntlich 7 Leben, nun davon habe ich bis jetzt schon 4 verbraten …

  • als Kind wurde ich mit dem Auto angefahren (ich fuhr mit dem Rad und das Auto erwischte mich frontal)
  • In der Berufsschule erlitt ich einen anaphylaktischen Schock
  • als junger erwachsener hatte ich einen frontalzusammenstoss mit einem Geisterfahrer
  • und 2016 die Diagnose AIDS….

Nun, was und wie ich es erlebt habe, „mein neues Leben“ könntet Ihr ja lesen… Was Ihr aber noch nicht gelesen habt ist, wie es mir heute geht. 3 Jahre nach der Diagnose. Mit meinem Arzt habe ich mal gesprochen das ich in den 90er diese drei jahre nciht erlebt hätte mit meinem Status.. Ich war mehr Tod wie lebendig…. Aber gut, wir haben Dezember 2019.

Wie geht es mir?

Mir geht es eigentlich doch sehr gut, klar die Schmerzen von der OP an der Lunge werde ich nicht los, sie schränken mich auch ein, ich kann nieweider Inliner, Ski -/ Snowboarden, auch das Klettern und Wandern ist nicht mehr so zu erledigen.. Aber es geht mir gut .

Ich bin zwar Voll-erwerbsgemindert (Rentner), arbeite aber noch immer im Unternehmen wo ich seid 7 Jahren beschäfftigt bin, es wissen alle bescheid was mit mir war und was mit mir ist.

Ich engagiere mich in der örtlichen Aids-Hilfe. Habe mit einigen Leuten den eignenen Verein gegründet um gegen die leider immernoch andauernde Stigmatisierung und Diskriminierung vor zu gehen, besonders im mediszin-/ Gesundheistwesen.

Wie sieht mein Alltag heute aus ?

Ich denke er sieht nicht anders aus wie der anderer chronisch Kranker Menschen, denn das bin, chronisch Krank. Nicht todkrank, nicht sterbender, nicht dahin sichender Mensch, Nein ich bin ein mensch der eine chronische Erkrankung hat, ja wie ein diabetiker, die sind nun auch mal chronisch krank. Ich stehe morgens auf, mache mich frisch und ziehe mich an, nehme meine Medikamente (Therapie) ein, fütter meine Kater und gehe aus dem Haus zur arbeit, ok ab Januar muss ich das auch nicht mehr machen, da arbeite ich im home-Office. Gehe einkaufen, bummeln und auch shoppen, wenn ich es denn möchte. Ich reise sogar ohja, Teneriffa ist mein Lieblingsort , klar oder ^^

Dieses Jahr feiern wir dann Silverster eine Stunde vor Euch , in London ^^

Im September 2019 habe ich mit einigen Leuten zusammen einen Verein gegründet, der sich für die Rechte und Mitsprache und gegen Stigma und Diskriminierung von Menschen mit HIV / AIDS einsetzt, ich kann es kaum erwarten das wir „amtlich“ werden 🙂

Nun in meiner Schilderung, was ich 2016 erlebte, habt Ihr auch bestimmt gelesen das sich einige Freunde von mir abwendeten, weil sie Angst haben vor mir (dabei bin ich der liebste Mensch neben Michel Meyers) ^^, oder sie haben Angst vor mir wegen meiner Krankheit, weil sie nicht wissen was das bedeutet, aus Angst mich zu verlieren ? Naja haben sie ja geschafft, nur nicht auf diesem weg sondern auf dem weg das ich dann nicht mehr will.. Wer mich krank nicht unterstüzt hat mich gesund nicht verdient, so einfach .

Ich lernte in den letzten 2,5 Jahren unterschiedliche Menschen kennen. Mitstreiter, Menschen die zwar für die selbe Sache sind, aber dennoch von Empathie soviel verstehen wie ich vom Raumschiff fliegen. Ich hatte mal eine Unterhaltung mit eingen Leuten, alle HIV+, wir kamen irgendwie auf das Thema reisen, Kreuzfahrt und das ganze Zeug. „In die USA würde ich auch gerne mal, aber leider dürfen wir da ja nicht einreisen, weil wir HIV haben“, sagte ich, ich wurde dann aufgeklärt das wir auch mit HIV einreisen dürfen, müsste man eben vorher mit der Botschaft sprechen, ist etwas aufwendiger aber sicher. Andere sagten mir das sie einfach verschweigen das man HIV+ ist, kan man machen muss aber nicht sein finde ich, ich will ja das sich etwas ändert, es ändert sich nichts wenn ich nichts sage 🙂

Ihr seht, ich lebe ein ganz normales Leben. Was gott sei Dank dank der modernen Therapie möglich ist.. Ich bin gespannt was das weitere Leben noch für mich bereit hält, aber unter uns und ich hoffe das Schicksal liest mit, das mit den 7 Leben muss ich nicht weiter ausreizen 🙂

Ihr könnt im übrigen auch noch etwas tun für mich 🙂 Werdet „wissensverdoppler_in“, es ist ganz einfach #wissenverdoppeln

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